Description

Sambuca di Sicilia liegt 350 Meter über dem Meeresspiegel. Bis 1921 trug die Stadt den Namen Sambuca Zabot. Die Entstehung der Stadt geht auf die Ankunft der Muslime in Sizilien im Jahr 827 zurück, aber schon vorher kamen die Elymer und Sikaner in das Gebiet, wie einige Funde in der archäologischen Zone des Monte Adranone belegen. Im Laufe der Jahrhunderte, beginnend im 13. Jahrhundert, erfuhr die Stadt eine beträchtliche bauliche Erweiterung. Kulturell gesehen bietet Sambuca die Kirche der Empfängnis, die Kirche des Karmins aus dem 16. Jahrhundert - heute ist die Kirche Maria Santissima dell'Udienza gewidmet und enthält mehrere Werke von großem künstlerischen Interesse, wie die Marmorstatue der Madonna dell'Udienza, die Antonello Gagini zugeschrieben wird, und ein Holzkruzifix aus dem 17. Jahrhundert - und die Mutterkirche aus dem 17. Jahrhundert, der Palazzo Navarro aus dem 18. Jahrhundert, der Palazzo Panitteri, der Palazzo Fiore aus dem 17. Jahrhundert und die Überreste des von Emir Zabuth erbauten Schlosses, das Wilhelm II. gehörte und später vom Kloster Monreale genutzt wurde; es diente auch als Gefängnis; heute ist es eine Ruine und nur das arabische Bauernhaus mit den Resten eines Turms ist erhalten. Interessant ist auch die Stadtplanung, angefangen mit dem kürzlich restaurierten Sarazenenviertel, das aus kurzen Straßen, niedrigen Häusern und Höfen besteht. Aus archäologischer Sicht darf man das archäologische Gebiet des Monte Adranone auf keinen Fall vergessen. Ausgrabungen am Monte Adranone - Die griechische Siedlung aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. überlagert eine ältere, einheimische Siedlung. Der Standort auf dem Gipfel des Berges befindet sich in einer dominanten Position. Er ist auf einer Seite natürlich verteidigt und auf den beiden anderen von mächtigen Mauern umgeben, die einen vage dreieckigen Raum bilden. Die Stadt, die mit dem von Diodorus Siculus erwähnten Adranon identifiziert wird, wurde wahrscheinlich 250 v. Chr. während des Ersten Punischen Krieges zerstört. Besichtigung - Außerhalb der Stadtmauern, im Südosten, befand sich die Nekropole mit hypogäischen Kammergräbern, unter denen die so genannte Tomba della Regina (Grab der Königin) aus quadratischen Tuffsteinquadern hervorsticht. Etwas weiter befindet sich das Südtor, das von Türmen flankiert wird und in dessen Inneren sich ein Gebäude befindet, das als Bauernhaus bezeichnet wird. Wenn man zur Akropolis hinaufsteigt, stößt man auf der rechten Seite auf ein großes rechteckiges Gebäude, das wahrscheinlich für öffentliche Zwecke bestimmt war, und weiter auf einen Komplex von Lagerhäusern, Werkstätten und Wohnhäusern. Auf dem Gipfel erhebt sich die Akropolis, die das gesamte Tal beherrscht und von der aus man einen 360°-Blick auf das Dorf Sambuca und den Arancio-See hat. Das wichtigste Gebäude ist der große punische Tempel, der auf der rechten Seite von einer großen Zisterne flankiert wird. Der Tempel hatte einen rechteckigen Grundriss und einen zentralen offenen Raum, der von der Cella im Osten überragt wurde. Auch in Bezug auf Natur und Landschaft hat die Stadt ihren Besuchern viel zu bieten. Erwähnenswert ist die Lage der Stadt an den Südhängen des Monte Genuardo, der derzeit aufgeforstet wird und sich durch die mediterrane Macchia auszeichnet, sowie in der Nähe des Arancio-Sees. Die geomorphologischen Merkmale des Gebiets ähneln denen des Belice-Tals. Die naturwissenschaftliche Bedeutung des gesamten Gebiets wurde durch die Einrichtung des Naturschutzgebiets Monte Genuardo und Santa Maria del Bosco sowie des Arancio-Sees weiter anerkannt.