Description

Vicopisano ist ein kleines mittelalterliches Dorf an den Ufern des Flusses Arno. Im Mittelalter war das Dorf Vicopisano wegen seiner strategischen Lage zwischen Pisa, Lucca und Florenz heftig umkämpft: Die Florentiner gewannen 1406 nach einer langen Belagerung. Im Gegensatz zu anderen Dörfern, die dem Erdboden gleichgemacht und deren Burgen abgetragen wurden, beschloss man hier, die Festungsanlage zu verstärken. Das Projekt wurde dem Architekten Filippo Brunelleschi anvertraut, der im Jahr 1440 die Rocca Nuova errichtete und die Mauern verstärkte. Diese Arbeiten verliehen Vicopisano neue Bedeutung, das zum Sitz des Vikariats von Valdarno Inferiore wurde. Die Rocca del Brunelleschi, der Palazzo Pretorio und die 13 mittelalterlichen Wohntürme repräsentieren heute das reiche historische und künstlerische Angebot dieses Juwels des Monte Pisano, das auch ein Ausgangspunkt für die Entdeckung romanischer Kirchen wie der Pieve Santa Maria ist, die einen Freskenzyklus aus dem 13. Jahrhundert und die Holzgruppe der Kreuzabnahme bewahrt, die Pieve di San Jacopo in Lupeta und die Pieve di Santa Giulia in Caprona, wo sich auch die Rocca degli Upezzinghi befindet, an deren Belagerung auch Dante Alighieri teilnahm. Geschichte, aber auch Wellness. In der Nähe von Vicopisano befindet sich die Thermalanlage von Uliveto, ein Synonym für "Heilwasser", das schon im Mittelalter für seinen unverwechselbaren Geschmack bekannt war, der sich durch eine Mikrosprudelung auszeichnet. Vicopisano ist auch Teil der Strada dell'Olio Monti Pisani. Der Reichtum der Olivenhaine ermöglicht die Herstellung von hochwertigem nativem Olivenöl extra, das durch traditionelle Techniken der Ernte und des Pressens der Oliven gewonnen wird. Es wurde mit der Bezeichnung "Toskanisches Olivenöl" IGP Unterzone Monti Pisani ausgezeichnet. Neben dem Olivenöl war Vicopisano in der Vergangenheit auch für die Herstellung von Keramik bekannt, eine handwerkliche Tradition, die dank einiger Werkstätten, die Terrakotta bearbeiten (nach dem Namen des rohen Tons "Mota" genannt), lebendig geblieben ist.