Im Herzen des Nationalparks Cilento und Vallo di Diano befindet sich der Berg Costa Palomba", der zur Alburni-Kette gehört und etwa 4 km vom Dorf S.Angelo a Fasanella entfernt liegt. Wer sich auf den Gipfel dieses besonders felsigen Berges wagt, wird eine unglaubliche Überraschung erleben: Auf einem Felsen befindet sich eine wunderbare Felsenskulptur aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., perfekt gemeißelt und in ihren Umrissen erhalten, dargestellt mit einem Schild und einer Waffe (wahrscheinlich einer Axt), die er am Gürtel befestigt hält. Die unschätzbare Skulptur trägt den Namen Antece, ein Begriff aus dem Cilento, der einfach "Antike" bedeutet. Der Monte Costa Palomba war der Standort eines antiken Kastells der Lukaner. Die Lukaner waren ein italisches Volk, das vor den Römern im kampanischen Hinterland weit verbreitet war; ein traditionsreiches Volk, das zwischen dem 4. und 1. Jahrhundert v. Chr. zunächst mit den Griechen und dann mit den Römern, die in Kampanien eingefallen waren, in Konflikt geriet. Das Castrum war eine prächtige Festung auf dem Gipfel der Costa Palomba, von der noch Reste der Mauern zu sehen sind. Es war ein außergewöhnlicher Ort, denn von hier aus hatten die Soldaten einen atemberaubenden Blick über das gesamte Calore-Tal, entlang der Fasanella und sogar bis zum Meer: Wenn es keinen Nebel gibt, kann man von hier aus sogar die Insel Capri in der Ferne sehen. Aus naturwissenschaftlicher Sicht war es also aufgrund der wunderbaren Lage ein gewisser "heiliger" Ort. Es ist bekannt, dass die Völker der Antike, insbesondere die Griechen, ihre Gotteshäuser an landschaftlich besonders reizvollen Orten errichteten. Und Antece ist keine Ausnahme: Die Skulptur war für die Lukanier eine Art heidnisches religiöses Symbol und damit ein Votivsymbol für die Pilger jener Zeit. Anthex war in der Tat die heidnische Gottheit der Alburni; alle Lukaner mussten den Berg besteigen, um ihn zu verehren; die Einheimischen und sogar die Durchreisenden, die vom Ruhm der Gottheit und der Statue angezogen wurden, baten die Statue um Prophezeiungen und führten mit Hilfe von Priestern Versöhnungsriten durch. Oft wurden Tieropfer dargebracht, um sich bei der Gottheit einzuschmeicheln. Anthex befand sich im Zentrum eines Befestigungssystems; aus diesem Grund war er eine Art Kriegergottheit, wie aus der Beschreibung der Skulptur hervorgeht: ein Krieger, gekleidet in den Chiton, die typische Tunika des Altertums (bei den Griechen weit verbreitet), ausgerüstet mit Axt und Schild. Ein Krieger, der die lukanische Gemeinschaft beschützt und dem, wie wir gesehen haben, nicht nur Soldaten, sondern auch Frauen und Kinder vertrauten, um Gunst zu erhalten. Sant'Angelo a Fasanella ist ein geschichtsträchtiger Ort: Nicht weit von Costa Palomba entfernt befindet sich die Grotte des Erzengels Michael, deren Ursprünge jedoch viel älter sind; auf dem Berg selbst gibt es sogar Spuren von Steinobjekten, die offenbar von einer Gemeinschaft von Neandertalern vor etwa 40.000 Jahren benutzt wurden! Leider wird dieser Ort, der in der Antike so bekannt und verehrt wurde, heute kaum noch beachtet. Viele Menschen sind sich der Existenz dieser großartigen Felsskulptur und ihrer außergewöhnlichen Rolle in der Antike nicht bewusst. (von CitizenSalerno)