Der Posta Fibreno-See, auch bekannt als Posta-See oder Fibreno-See, liegt auf einer Höhe von 289 m über dem Meeresspiegel. Seine Fläche beträgt etwa 0,287 Quadratkilometer und sein Umfang 5.163 Meter. Er hat eine Länge von etwa 1096 m., seine Breite beträgt 570 m. und seine durchschnittliche Breite 261 m., während die maximale Tiefe 15 m. beträgt und sich in einem Graben in der Ortschaft Carpello befindet, lokal bekannt als "Codigliane" und die durchschnittliche Tiefe beträgt 2,5 m. Der Fibreno-See hat keine Nebenflüsse, und sein einziger Abfluss ist der gleichnamige Fluss. Er befindet sich an der südwestlichen Seite der Marsica-Berge und entspringt aus einem System von Vorgebirgsquellen, die aus dem Karsteinzugsgebiet des oberen Sangro-Tals in den Abruzzen stammen. Das Becken des Sees hat eine schmale und längliche Form, die sich an die Hügel des nordöstlichen Ufers anlehnt. Aus den Bergen des Abruzzen-Parks stammt der Fibreno-See oder Posta-See. Ein Teil des Wassers, das in Form von Schnee oder Regen auf diese Berge fällt, ist nämlich dasselbe Wasser, das nach einer langen Reise, größtenteils in unterirdischen Schichten, in den zahlreichen Quellen wieder ans Tageslicht kommt, die an den Ufern des Sees sprudeln und ihn mit etwa 6 Kubikmetern Wasser pro Sekunde speisen. Dieser karstige Ursprung ermöglicht es dem Wasser, das ganze Jahr über eine nahezu konstante Temperatur von etwa 10/11 Grad Celsius zu halten. Ein in Europa vielleicht einzigartiges Merkmal, das bereits Plinius in seinem Werk "Naturalis historia" erwähnte, ist das Vorhandensein einer schwimmenden Insel, die aus Rhizomen, Torf und Wurzeln besteht und sich bei einer leichten Brise oder bei Zunahme der Wassermenge der in der Nähe des Gebiets fließenden Quellen in ihrem überfluteten Bereich bewegen kann. Vielleicht liegt es an der chemischen Zusammensetzung der Insel, dass sich die Bäume auf der Oberfläche nicht so entwickeln wie ähnliche Bäume, die an Land Wurzeln haben, sondern nur einfache Sträucher sind. Die "Rota", wie die schwimmende Insel im Volksmund genannt wird, die etwa dreißig Meter breit und kegelförmig ist und deren Spitze nach unten zeigt, ist mit ziemlicher Sicherheit durch eine außergewöhnliche unterirdische Strömung entstanden, die den Torfboden von fast neun Metern unter dem Wasserspiegel angehoben hat. Die charakteristische längliche Form in Verbindung mit der hohen theoretischen Gesamtaustauschrate und der nahezu konstanten Temperatur über das ganze Jahr hinweg, auch in verschiedenen Tiefen, bedeutet, dass es eher mit einem lotischen als mit einem lentischen Milieu verglichen werden kann. Dank dieser Eigenschaften ist es der ideale Lebensraum für einige wichtige Fischarten wie die Salmonidae, die in sauerstoffreichen Gewässern leben. m Jahr 1977 wurde in Codigliane, an der tiefsten Stelle des Sees, ein Kreuz zum Schutz des Seebeckens und seiner Bewohner errichtet. Das Werk des verstorbenen Bildhauers Pino Bonavenia aus Stahl und Platin wird jedes Jahr am ersten Augustwochenende im Rahmen des stimmungsvollen Festes "Festa del crocifisso e del subacqueo" (Fest des Kruzifixes und des Tauchers) wieder an die Oberfläche geholt. Taucherverbände aus verschiedenen Regionen Italiens versammeln sich an diesem malerischen Ort am See, um den Einwohnern von Posta Fibreno das Kreuz zu übergeben, das nach einem Jahr wieder das Licht der Welt erblickt. Am Samstagabend wird das Kreuz in einer Prozession auf dem Wasser des Sees entlang einer mit Fackeln markierten Strecke getragen, begleitet von einer Prozession von Booten und Kanus. Am nächsten Morgen, am Ende der Messe am Seeufer, tauchen die Taucher, jeder stellvertretend für seine Gruppe, um das christliche Symbol an seinen ursprünglichen Platz zurückzubringen. Ein weiteres Jahr lang wird das Kreuz vom Grund des Fibreno aus über das Land wachen, umspült von den Wellen und der Stille eines der schönsten Seen Italiens.