Etwa 270 Meilen östlich von Moskau gelegen, spielte das alte Gorki, das im Mittelalter gegründet wurde, eine wichtige Rolle in der russischen Wirtschaft und war ein bedeutendes Industriezentrum. Nach der Zerstörung durch deutsche Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde sie zur größten "geschlossenen Stadt" der Sowjetunion, die für Ausländer strengstens verboten war. Nach der Auflösung der Sowjetunion wurde sie unter dem neuen Namen Nischni Nowgorod zu einer sehr gastfreundlichen Stadt, was unter anderem dem gemäßigten kontinentalen Klima und der Fülle an historischen Denkmälern und Sehenswürdigkeiten zu verdanken ist. Nischni Nowgorod wurde 1220 von Juri Wsewolodowitsch, dem Großfürsten von Wladimir, gegründet und entwickelte sich bald zu einem Handelsplatz. Zunächst unterstand die Stadt den Fürsten von Susdal, doch im 14. Jahrhundert wurde sie eine unabhängige Stadt, die ihre eigenen Herzöge wählte. Erobert (1390) durch den Moskauer Fürsten Wassili Dmitrewitsch mit Hilfe der Tataren der Goldenen Horde, wurde sie 1417 Teil des Moskauer Staates; 1445 wurde sie von den Tataren des Ulu Mehmet besetzt; stark befestigt (1508-11), widerstand sie mongolischen Angriffen (1513, 1520 und 1536). Im Jahr 1524 wurde in der Nähe die Makar'ev-Messe gegründet, dank derer N. zu einem der reichsten und bevölkerungsreichsten Zentren Moskauer Russlands wurde; als Sitz zweier Akademien, der griechischen und der slawischen, nahm es aktiv an der Erneuerung der russischen Literaturkultur Ende des 18. Die seit 1817 jährlich stattfindenden Messen wurden 1930 von der sowjetischen Regierung abgeschafft. Der erste Ort, den man besuchen sollte, ist zweifellos der wunderschöne Kreml mit seinen 13 Türmen. Es handelt sich um das alte befestigte Zentrum der Stadt, das sich über eine Fläche von fast 23 Hektar erstreckt und verschiedene Denkmäler von nationaler Bedeutung beherbergt, darunter die alte Kathedrale des Erzengels Michael, die zwischen 1628 und 1631 an der Stelle eines Tempels aus dem 13. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde.