Wahlkampfslogans und zwei Siegelringe weisen darauf hin, dass diese Domus den Vettii gehörte, wohlhabenden Freigelassenen: Sie wurde im 1. Jh. n. Chr. renoviert und um das Peristyl herum angelegt. Die Malereien am Eingang zeigen in Kursivschrift Wohlstandswünsche: besonders auffällig ist die Figur des Priapus, des Gottes der Fruchtbarkeit, der sein riesiges Glied auf die Platte einer Waage stützt, die von einem Geldsack gewogen wird. Rechts vom Eingang befindet sich das Lararium, eine Ädikula, deren Rückwand mit Laren und dem Genius des opfernden Hausherrn bemalt war; darunter die Schlange Agathodemone, ein wohlwollendes Götzenbild. Der Küchenherd ist mit einem Rost und Töpfen ausgestattet: Hier befand sich der Statuenbrunnen des Priapus, der zum Garten gehörte, in dem weitere Statuen und Zierbrunnen in einem reichhaltigen landschaftlichen Kontext angeordnet waren. Das Atrium des vierten Stils ist ebenfalls sehr elegant, ebenso wie das Compluvium mit seinen Terrakotta-Rinnen. Das Wohnzimmer ist berühmt für seine Paneele in "Pompeji-Rot" und für den Fries mit Putten, die mit Handwerken und Spielen beschäftigt sind. Die Wände im "vierten Stil" mit mythologischen Gemälden verwandeln das Wohnzimmer in eine Art Kunstgalerie, die das kulturelle Image des Eigentümers aufwertet. Von der Sonderaufsichtsbehörde für das archäologische Erbe von Neapel und Pompeji (SANP)