Das Montezuma Castle National Monument wurde von den Sinagua, einer präkolumbianischen Kultur, die eng mit den Hohokam und anderen indigenen Völkern im Südwesten der Vereinigten Staaten verwandt war, zwischen etwa 1100 und 1425 nach Christus erbaut und genutzt. Das Hauptgebäude umfasst fünf Stockwerke und zwanzig Räume und wurde im Laufe von drei Jahrhunderten erbaut. Keiner der beiden Teile des Namens des Monuments ist korrekt. Als die Europäer in den 1860er Jahren die Ruinen zum ersten Mal sahen, die zu diesem Zeitpunkt längst verlassen waren, benannten sie sie nach dem berühmten Aztekenkaiser Montezuma, in dem Irrglauben, dass er mit ihrem Bau in Verbindung stand (siehe auch Montezuma-Mythologie). Tatsächlich wurde die Anlage mehr als 40 Jahre vor Montezumas Geburt aufgegeben und war keine "Burg" im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein "prähistorischer Hochhauskomplex". Mehrere Hopi-Clans und Yavapai-Gemeinschaften führen ihre Abstammung auf frühe Einwanderer aus dem Gebiet von Montezuma Castle/Beaver Creek zurück. Die Mitglieder der Clans kehren regelmäßig für religiöse Zeremonien in diese angestammten Häuser zurück. Montezuma Castle liegt etwa 27 m (90 Fuß) hoch auf einer steilen Kalksteinklippe mit Blick auf den angrenzenden Beaver Creek, der nördlich von Camp Verde in den Verde River mündet. Sie ist eine der am besten erhaltenen Felswohnungen in Nordamerika, was zum Teil an ihrer idealen Lage in einer natürlichen Nische liegt, die sie vor den Elementen schützt. Die prekäre Lage der Behausung und ihre enormen Ausmaße - fast 370 m2 Grundfläche auf fünf Stockwerken - lassen vermuten, dass die Sinagua wagemutige Baumeister und geschickte Ingenieure waren. Der Zugang zu dem Bauwerk wurde höchstwahrscheinlich durch eine Reihe von tragbaren Leitern ermöglicht, die es feindlichen Stämmen erschwerten, die natürliche Verteidigung der vertikalen Barriere zu durchdringen.[7] Der Hauptgrund für die Entscheidung der Sinagua, die Burg so weit über dem Boden zu errichten, war jedoch vielleicht, dass sie so der Gefahr von Naturkatastrophen in Form der jährlichen Überschwemmungen des Beaver Creek entgehen konnten. Während der sommerlichen Monsunzeit trat der Bach häufig über die Ufer und überschwemmte die Aue mit Wasser. Die Sinagua erkannten die Bedeutung dieser Überschwemmungen für ihre Landwirtschaft, aber wahrscheinlich auch die potenzielle Zerstörung, die sie für alle in der Aue errichteten Gebäude bedeuteten. Ihre Lösung bestand darin, in der hohen Vertiefung des Kalksteinfelsens eine dauerhafte Struktur zu errichten. Die Mauern der Burg Montezuma sind ein hervorragendes Beispiel für frühes Stein- und Mörtelmauerwerk, das fast vollständig aus Kalksteinbrocken, die am Fuße des Felsens gefunden wurden, sowie aus Lehm und/oder Ton vom Grund des Flusses errichtet wurde. In die Decken der Räume wurden auch Profilhölzer als eine Art Dachbedeckung eingearbeitet, die vor allem von der Arizona-Sykomore stammen, einem großen Hartholzbaum, der im Verde Valley heimisch ist.